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Übersicht

Manipulationen Teil 2

7.8. Das „Frage und Antwort Spiel“
 

Vertrauen ist die Basis für die Übernahme von vermittelbaren Informationen.

Hier komme ich auf Aspekte des eigentlichen Ablaufs innerhalb des „Heimbibelstudiums“ (HB) zu sprechen. Dabei möchte ich versuchen zu beschreiben, wie es zusammen mit den bisher besprochenen Techniken und den nun zu übertragenden Ansichten, zur Übernahme dieser Informationen kommt, welche letztlich einen Menschen verändern, sowie den Wunsch  entwickeln sollen bei den ZJ mitzumachen.


Hier sind jetzt nicht allein die Suggestivfragen gemeint, welches im neuen Bibelkurs Glücklich - für immer ca. 50% aller Fragen ausmachen, wenn es um das „Frage- und Antwortspiel“ geht, sondern um alle Fragen die sich auf die Abschnitte beziehen, Bibelstellen und auf die Videos.
 

Emotionale Ebene:
Wenn man als ZJ einen Interessierten etwas fragt, wie er über etwas denkt, dann signalisiet das Stellen der vorgegebenen Fragen ein Interesse an den „Studierenden“.
Fragt man einen Menschen wie er über eine Sache denkt, dann fühlt dieser sich beachtet und ernst genommen, er fühlt sich in dem Moment mit „Aufmerksamkeit beschenkt“.
Die Beantwortung der Frage und ein möglich aufkommendes Lobdes ZJ an den Studierenden, verstärkt die emotionale Verbindung zwischen den ZJ und den Interessierten.

 

Gleichzeitig wird man positiv geprägt, wenn man die vorgegebenen Ansichten des Sklaven anerkennt, was zur Freude des ZJ beitragen wird – gegebene Freude ist doppelte Freude - so spielen hier sehr viele Faktoren auf unbenannter Ebene eine große Rolle, wie sehr man sich später den ZJ emotional verbunden fühlt.
 

Ablenkung auf rationaler Ebene:
 

„Schönes Wetter heute, nicht wahr?“...
 

Dies ist an sich keine Suggestion oder Vorwegnahme einer Meinung, denn der Empfänger der Frage kann sich ohne Umwege eine eigene Meinung bilden.
Aber wenn der Mensch an dem die Frage gestellt wurde gerade mit den Gedanken ganz woanders war, macht er sich nun Gedanken über das Wetter. Er wird abgelenkt von dem, worüber er sich normalerweise Gedanken machen wollte, oder sonst machen würde. Dies ist an sich ein natürliches Phänomen einer Ablenkung und in der Form an sich noch keine Manipulation.

 

D.h., das eine Frage immer dazu führen kann das ein Mensch aufgrund des Inhaltes und der Form der Fragestellung seine Gedanken in die Richtung einer Frage richten wird, die vom Fragesteller gewünscht wird - wenn er sich drauf einlässt.
 

Der „Studierende“ lässt sich schon deswegen auf die Fragen ein (jene Fragen aus dem Heimbibelstudienhilfsmittel), weil er dem ZJ sein Vertrauen schenkt.
 

Eine Frage bewirkt, das sich der Mensch gegenüber darüber Gedanken macht, was der Fragesteller will, worüber er sich Gedanken machen soll. Und da die Fragen vom „Sklaven“ aufgestellt werden, ist er derjenige der vorgibt, worum sich die Gedanken kreisen werden.
 

Die Neigung und Richtung wird dementsprechend vorgegeben, bzw. eine Möglichkeit in andere Richtungen zu denken, wird eingegrenzt.
 

Vorgabe des Informationsspielraumes
 

Beim „Heimbibelstudium“ geht es jedoch noch weiter eingeengt vor als wie einfach nur jemanden nach einer Meinung zu bestimmten Dingen zu fragen, da noch zusätzlich zu den Fragen jeweils ein Absatz (pro Lektion wird ein Video angesehen und auch zu diesem Fragen gestellt) gelesen wird, auf den sich die Frage als Informationsgrundlage bezieht.
 

Eigentlich wird nur gefragt was im Absatz steht, welcher beansprucht etwas „biblisches“ zu betrachten, welcher aber letztlich nur die Informationen beinhaltet, welcher die Ansicht des „Sklaven“ vermittelt. Man fragt genau genommen nur nach, ob der „Studierende die Ansichten des „Sklaven“ übernommen hat.
 

Die bisherigen persönlichen Ansichten des Studierenden, sein bisheriges Weltbild, interessieren nicht wirklich. Genauso wenig interessieren die Gründe, weshalb man bisher „geglaubt“ hat. Mag sein das in seltenen Fällen der ZJ individuell und persönlich mit den Interessierten über solche Dinge reden wird – doch der Kurs sieht das gar nicht erst vor.
 

Auch wenn es den ZJ interessieren mag – den „Sklaven“ interessiert das nicht. Wichtig ist nur das der „Studierende“ die Informationen akzeptiert, was das Buch des „Sklaven“ sagt, was übernommen werden soll – insofern ist das Gefühl „jemand interessiert sich für mich und was ich denke“, wirklich nur eine Illusion.
 

Hier wird also der Rahmen an Informationen, um den sich die Gedanken des „Studierenden“ kreisen sollen, recht eingeengt, indem im Einzelnen angeführt wird, was er antworten soll.
Denn der „Studierende“ wird die gegebenen Informationen des dazugehörigen Abschnitts, auf die sich die Frage jeweils richtet, konkret mit einbeziehen.

 

Aus dem 1.Kapitel des Buches „Was lehrt die Bibel wirklich?“, auf die Frage zu den Absätzen 1u.2 „Warum ist es oft gut, Fragen zu stellen?“, würde der Studierende etwa eine Antwort geben wie:
 

„Man sucht nach dem richtigen Weg, möchte Gefahren meiden oder ist einfach neugierig“.
Wieso? Weil es im Abschnitt steht.

 

Eine rationale Antwort auf die Frage wäre vielleicht:
 

„Es kommt auf die Situation an, wann und wo ich eine Antwort brauche. Wenn ich mich verfahren habe, dann frage ich nach dem Weg, wenn ich gewisse Prozesse nicht verstehe dann frage ich Fachleute usw....“. Oder: „Gegenfrage. Wann wäre es denn nicht gut Fragen zu stellen?“
 

Jetzt ist es aber so, dass die Frage zu den ersten beiden Abschnitten gestellt wurde, welche eventuell vom ZJ selber, laut, vielleicht sogarmit liebevoller Betonung, vorgelesen wurden.
Das Buch des „Sklaven“ startet mit einer emotionalen Startsequenz, welche aufgrund ihres Inhalts und Aufbaus „das Herz öffnen“ soll:

 

„KINDER stellen für ihr Leben gern Fragen. Das fängt oft schon an, wenn sie gerade erst sprechen gelernt haben. Mit großen, neugierigen Augen schauen sie uns an und fragen: „Warum ist der Himmel blau? Aus was sind die Sterne? Warum können die Vögel singen?“ Selbst wenn wir uns große Mühe geben, haben wir beim Antworten manchmal unsere liebe Not. Und auch nach der besten Antwort kommt oft gleich das nächste Warum...
Kinder sind aber nicht die Einzigen, die Fragen stellen. Wenn man älter wird, fragt man weiter. Man sucht nach dem richtigen Weg, möchte Gefahren meiden oder ist einfach neugierig. Doch
wie es scheint, werden vor allem die wichtigsten Fragen desLebens von vielen irgendwann nicht mehr gestellt. Zumindest suchen sie keine Antworten mehr.“ – „Was lehrt die Bibel
wirklich?“, S. 8.


Hier ist der „Sklave“ sich nicht zu schade, um ein Bild von einem süßen putzigen Kind abzubilden, welches fragend die Hände erhebt („Achselzucken“).
Jetzt nochmals die Frage, unter Berücksichtigung der obenstehenden
gegebenen Informationen:

 

„Warum ist es oft gut, Fragen zu stellen?“
 

Der Leser merkt vielleicht, dass er gezwungenermaßen von seiner rationalen Antwort abweichen würde, um sich innerhalb des vorgegebenen Rahmens zu bewegen – seine Antwort basiert auf die gegebenen Informationen, weil seine Aufmerksamkeit auf diesen Absatz
gebunden wurde.

 

Emotionaler Einfluss: Das Bild vom Kind hat der Studierende später wieder vergessen - sein UB jedoch nicht, welches aufgrund des Beschützer-Instinktes die Logik runter gefahren hat – Kinder „öffnen das Herz“. Innerlich verändert der Anblick eines Kindes den Menschen,
Logikbarrieren werden runter gefahren, als wenn man persönlich mit dem Kind interagieren würde. Wenn man das weiß kann man dasausnutzen.

 

Suggestiver Auslöser: Vom Inhalt her wird der „Studierende“ aber auch ganz subtil dahin geführt, das es ja „wichtig“ ist Fragen zu stellen, weil man ja auch „Gefahren“ meiden will.
 

Was für „Gefahren“?

Hier wird nicht weiter drauf eingegangen.
 

Es wird subtil mit einer allgemein formulierten Bedrohung gearbeitet, als „wenn man über eine Sache nicht richtig Bescheid weiß, das es dann ja gefährlich werden könnte“.
 

Hinter dem Anschein der Allgemeingültigkeit sitzt ein suggestiver Auslöser: Unspezifische Nomen (welche „Gefahr“ eigentlich?) lösen eine eigene, individuelle Überlegung aus und assoziieren das, vor welcher Gefahr man persönlich Angst hat, oder welcher man schon
einmal selber ausgeliefert war (die Informationsaufnahme eines Textes kann auch zusätzlich den suggestiven Auslöser beinhalten).

 

Addiert man dies mit dem suggestiv ausgelösten Beschützer-Instinkt (das Kind als „Herzens-Öffner“), wird man auf der emotionalen Ebene geradezu genötigt weiter zu „studieren“.
 

Auch möglich das der Studierende selber Kinder oder Enkel hat, dann kann es sein das der Studierende die „Gefahr“ auch mit dem Schutzinstinkt dem Kind gegenüber verbindet.
Auch wenn hier aus dem Text des Buches kein logisch gegebener Zusammenhang existiert, funktioniert aber unser Unterbewusstsein so, das es diese beiden Komponenten („Kind“ und „Gefahr“) miteinander kombiniert.

 

Diese unfreiwillig ausgelösten Gefühle soll der Studierende weiter präsent halten, denn es geht schon weiter zum nächsten Abschnitt mit seiner Frage:
 

„Warum hören viele auf, nach Antworten auf die wichtigsten Fragen des Lebens zu suchen?“
Eine Rationale Antwort wäre hier dann vielleicht:

 

„Weil jeder Mensch dazu das Recht hat, zu suchen und dann auch damit aufzuhören. Weil kein Mensch für sich behaupten kann sich einer Sache absolut sicher zu sein und jeder eh nur Glauben wird, was der Einzelne auch nur Glauben kann.“
 

Aber das will man nicht unbedingt hören. Deswegen gibt es auch hier zu dieser Frage einen Abschnitt, als „Gedankenanreiz“, oder das, worum sich die Gedanken kreisen sollen:

 

„Denken wir zum Beispiel an den Titel dieses Buches und an die Fragen im Vorwort sowie zu Beginn des ersten Kapitels. Das sind einige der wichtigsten Fragen, die man sich stellen kann. Viele Menschen haben es jedoch aufgegeben, nach Antworten darauf zu suchen. Warum? Manche glauben zwar, dass die Antworten in der Bibel zu finden sind, aber die Bibel ist ihnen zu schwierig. Anderen ist es unangenehm oder peinlich, Fragen zu stellen.
 

Wieder andere sind der Meinung, mit solchen Fragen sollten sich lieber Geistliche und Religionslehrer befassen. Denken wir persönlich auch so?“
 

Noch mal die Frage:

 

„Warum hören viele auf, nach Antworten auf die wichtigsten Fragen des Lebens zu suchen?“
Jetzt lautet die Antwort vielleicht so: „Weil die Bibel so schwer zu verstehen ist“, oder „weil keiner vernünftige Antworten geben kann. Geistliche schon gar nicht“.

 

Wer emotional noch vom „Kind“ befangen ist, oder gar der „Gefahr“ (Angstgefühl), der wird es nun auch vor den „bösen“ Geistlichen zu schützen suchen – suggestiv ausgelöste Gefühle tragen eben auch mit dazu bei, wie man Antworten wird.
 

Über andere suggestiven Auslöser des „Milton Modells“, aus diesem Abschnitt, wurde im vorigen Kapitel schon vieles gesagt.
Aber so wird das gesamte Buch hindurch verfahren – vorgefasste Meinungen, offene Details welche unbewusst mit selbst erzeugten Emotionen und Gedanken aufgefüllt werden, von der der „Sklave“ will das man diese ganz gezielt erzeugt, die mit den Ansichten verwoben
werden, die letztlich dem „Studierenden“ übertragen werden sollen.

 

Hinzu kommt die emotionale Vereinnahmung, aber bis hier hin noch keine Spur von einem
Bibelstudium, sondern vielmehr eine emotionale Vorbereitung auf das was noch kommt...

 

Insgesamt sind es 407 Absätze aus dem Buch „Was lehrt die Bibel wirklich?“, zu denen Fragen gestellt werden – 407mal die Einwirkung einer vorgegebenen Meinung, einseitigen Informationen, kombiniert mit verschieden eingesetzten Suggestionstechniken. 407 Schritte, welche den Menschen innerlich verändern sollen. Und zwar so, wie es derAutor, der „Sklave“ will (der sagt dann das „Jehova will“, das der Studierende sich so verändert werden soll).
 

Dies in 19 Kapiteln mit Durchschnittlich 21-22 Fragen, von denen ca. ein Drittel Suggestivfragen sind. Dieses „Frage- und Antwortspiel“ ist schon seid mehreren Jahrzehnten festes Programm im allwöchentlichen „Wachtturmstudium“, aber auch im „persönlichen Studium“.
In der Indoktrinierung fehlt es natürlich auch nicht...

7.9. Anonyme Bezugsgruppen
 

Undefinierte Bezugsgruppen („manche“, „anderen“, „wieder andere“) können nicht nur als suggestive Ansprechformen an das Unterbewusstsein verwendet werden (was im vorigen Kapitel betrachtet wurde), welche den Leser veranlassen sollen eine Aussage suggestiv auf sich zu beziehen, was im vergangenen Kapitel schon angesprochen wurde.


Mit ihrem Einsatz kann man Aussagen auch so aufbauen, dass diese wiederum Meinungen vorweg nehmen können, indem so andere Aspekte einfach außen vor gelassen werden, die aber genauso relevant gewesen wären. So soll nur das in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden, worum sich die Gedanken des Zielobjektes dann jeweils kreisen sollen. Beispiel:
 

„Viele Frauen können nicht einparken“ - das es aber viele Männer gibt die es auch nicht gut können wird einfach nicht thematisiert, zumal das bereits eine rhetorische Übertreibung war. Solche Bezüge können also den Fokus auf das richten, worüber man ausgesucht berichten möchte. Was nicht thematisiert werden soll wird dann so ausgesondert, außen vor gelassen. Doch nicht nur das.
 

Solche Aussagen kann man dann auch noch so formulieren, dass sie dann „so rüber kommen“ als wenn diese eine feste Regel wären. Beispiele:
 

„Manchen Kindern kann man nicht trauen, da sie einfach an die Süßigkeiten gehen.“
„Oft ist ein Politiker von seiner Tätigkeit nicht überzeugt.“
„Manche Schüler rauchen heimlich obwohl sie das nicht dürfen.“

 

Der Leser bemerke: Obwohl die Relation verhältnismäßig gering sein kann, wird dennoch die negative Aussage als eine feste Regel hervorgehoben, weil der Leser alle Menschen aus der benannten Gruppierung mit einschließen wird.
 

Warum sollte er das tun?
Da man nicht weiß, auf welche Einzelpersonen diese Aussagen (Anschuldigungen oder Denunziationen) zutreffen, wird ein Vorurteil konstruiert, welches theoretisch auf jeden den man aus dieser Gruppierung begegnen mag und nicht persönlich kennt, zutreffen kann –
dies obwohl das in 90% d
er Fälle unberechtigt sein mag.
 

Falsche Relationen können einen falschen Anschein erwecken und ein negatives Gefühl ausgewählten Personen gegenüber erzeugen lassen, wenn man diese bewusst ausreizt, um nur die gewünschten Informationen und Ansichten, mit denen sich gedanklich beschäftigt
werden soll, hervorzuheben.

 

Der Sinn liegt darin, dass man ein Vorurteil fördern oder auslösen will, oder dass man ein „Feindbild“ erzeugen möchte. Zumindest kommt das „so rüber“, was ausgewählt „ins Gewicht fallen“ soll. Ein Beispiel aus dem „HBSH“:
 

„Das kann man von Menschen nicht sagen, da sie sich manchmal sehr zum Schlechten verändern. Und selbst wenn es einflussreiche Personen noch so gut meinen, haben sie doch oft
nicht die Macht, den Schaden zu beheben, den böse Menschen anrichten.“ – S. 19.

 

"Manchmal" und "oft". Ein Wortspiel, wo ebenfalls mit den Relationen gespielt wird, um diesen Eindruck der angeblichen festen Regel zu vermitteln, um ein Vorurteil zu inszenieren, welches bei weitem nicht zutreffen muss.
 

Es stimmt zwar, global betrachtet, dass man nicht jeden fremden Menschen blindlings seine Kinder anvertrauen sollte.
Und es stimmt, dass die Regierungen nicht alle Verbrechen verhindern können. Dennoch sollte das Vertrauen in den Menschen nicht gänzlich aufgeben werden, da wir nun mal mit solchen auf diesen Planeten zusammen leben müssen.


„Manchmal“ und „oft“, vermittelt hier den „Studierenden“ aber dennoch die Botschaft, dass man Menschen generell nicht, oder nicht gänzlich vertrauen sollte.
Denn warum sonst wird das Negative thematisierend hervorgehoben, während aber das Positive bewusst außen vor gelassen wird?

 

Warum redet man z.B. nicht über die „lieben Nachbarn“, oder den „tollen Kollegen“ aus der Firma, denen wir unser Vertrauen schenken?
Der „Sklave“ will das Negative als feste Regel darstellen, zumindest soll der „Studierende dies so für sich auffassen, denn ansonsten hätte man zusätzlich die positiven Seiten der Menschheit separat raus stellen können – das will man aber nicht und daher lässt man es.

 

Das Interesse liegt darin das Gefühl zu erwecken, das man niemanden trauen könne, da das Vertrauen zuerst auf die Bibel und danach auf „Jehova“ gelenkt werden soll. Das möchte man erreichen, indem man auf der wahrnehmbaren Informationsebene die alternativen Vertrauensbezüge so früh wie möglich negiert, um so schneller den natürliche Wunsch des Menschen „jemanden Vertrauen zu können“ in die vorgegebene Bahn zu lenken.
 

Denn ein zukünftiger ZJ soll letztlich dem „Sklaven“ und anderen „vorbildlichen“ ZJ vertrauen.
Der Leser sei auch noch einmal an das 5. Kapitel erinnert, in welche psychologischen Mechanismen und welchen sozialen Kontakten der „Sklave“ seinen zukünftigen Anhänger letztlich einbinden will – dazu ist es notwendig, das in der Indoktrinierung diese Abgrenzung
von der angeblich „bösen Welt“ so früh wie möglich übertragen wird.

 

Also auch hier finden undefinierte Bezugsgruppen ihre Einsatzmöglichkeiten, um Meinungen auf Informationsebene zu übertragen.

7.10. – Werkzeug "NWÜ“
 

Vorab: Es verhält sich nicht so, das die Lehren des „Sklaven“ allein von der „NWÜ“ abhängig wären. Schon Jahrzehnte vorher bediente man sich der Zweckentfremdung und Umdeutung von Bibelzitaten, sowie der einseitigen Darstellung von Bibelversen, um das „Glaubensgerüst“, wie es jeweils die Wachtturmgesellschaft präsentierte (schon unter den Namen „Bibelforscher“), zu konstruieren.


Das Beispiel vom „Paradies auf Erden“ aus Kapitel vier, wo aufgezeigt wurde wie aus verschiedenen zusammenhanglosen Bibelversen eine Hoffnung vom Paradies zusammengestellt wird, ist theoretisch mit jeder Bibel möglich.


Dennoch stellt die „Neue-Welt-Übersetzung anhand der Schriften“ („NWÜ“), die eigene „Bibel“ der ZJ, ein weiteres Beispiel für die Informationsmanipulation seitens ihres Sklaven dar.

Es wurde bereits auf bestimmte Vorkommnisse innerhalb von dieser hingewiesen - diese
sollen hier noch weiter angeführt werden.

 

Ich muss ein paar Gedanken in den Raum stellen, wieso dieses Thema m.E. brisanter ist, als wie der Leser es sich hier vielleicht selber ausmalen kann:
 

Die Bibel beinhaltet Aufzeichnungen, welche dem Gläubigen die Grundlagen des christlichen Glaubens bedeuten – der Gläubige vertraut und baut auf ihre Aussagen, was diese Grundlagen betrifft. Die Bibel ist jenes Buch, welchem aufgrund der „göttlichen Autorität“, die ein Gläubiger diesem Buch zuordnen mag, u.U. ein sehr großes Maß an Vertrauen geschenkt wird.

 

Je größer dieses Vertrauen, umso mehr Einfluss hat dieses Buch auf den Gläubigen.
Dabei liefert die Bibel inhaltlich die Basen für sämtlich christliche Lehren (das Gottesbild, den Heilsweg durch Jesus, die Gottesbeziehung, u.a.), aber auch für den Glauben im Alltag (Gemeindeleben, Wirken des Geistes,
Familienleben, humane Hilfswerke, u.a.).
 

Klar ist, das diese Inhalte in erster Linie Aufzeichnungen über das frühe Christentum beinhalten, so das die Art und Weise, wie die biblischen Inhalte heute verstanden werden dürfen, absolut unterschiedlich ausfallen müssen, da der heutige Leser selber nicht in diesen Buch vorkommt – die Art der göttlichen Autorität kann also nur subjektiver Natur sein.
 

Dennoch hat es sich so eingebürgert, obwohl die Bibel nur Aufzeichnungen enthält, das ihr von vielen Gläubigen ein emotionaler Wert beigemessen wird, aber auch aus ihr Anleitung
abgeleitet wird. Kurz:

 

Es gibt Menschen, die vertrauen diesem Buch.
 

Jeder der Gläubigen, oder jemand anders der in einer Bibel liest, vermutet das, wenn er eine solche in die Hand nimmt, dass diese an sich von einem renommierten Bibelinstitut in seine Sprache übersetzt wurde – der Bibel-Gläubige geht außerdem davon aus, daß er ein Buch in der Hand hält, welches von der Übersetzungsarbeit her so gut wie möglich den ursprünglichen Sinn der Grundtexte wiedergeben wird – ein Buch also, welchen bereits ein Vertrauensgefühl beigemessen wird.
 

Jegliche Erwartungshaltung und die Art und Weise wie er den darin enthaltenen Texten begeg-nen wird, ist zunächst einmal, was die Wiedergabe der Grundtexte in seine Sprache betrifft,
unkritisch. Auch diejenigen, welche aus unterschiedlichen Motiven die Inhalte einer Bibel kritisieren (z.B. Religionswissenschaftler und Religionskritiker), stellen kaum die Frage, wie authentisch eigentlich die Übersetzungsarbeiten an sich sind, es sei denn ihre Kritik würde
sich gezielt mit dieser Thematik befassen.

 

Aber sonst? Einer Bibel wird vertraut, geglaubt, über ihre Inhalte nachgedacht – es wird gar manches Dankgebet für dieses Buch gesprochen, welches Trost, Kraft und Hoffnung schenken mag. Undenkbar das es Menschen geben würde, die an ihren Inhalten Veränderungen vornehmen würden, oder? Wer würde das wagen? Wer würde schon anmaßender weise dieses Buch, was so mancher das „Wort Gottes“ nennt, in ihrem ursprünglichem Sinn verändert
wiedergeben als wie es der Grundtext wiedergibt? Was für Menschen müssen das sein, die an dem „Wort Gottes“ rumspielen?

 

Diese Fragen mögen eine perplexe Verschwörungstheorie in denRaum stellen, da diese Gedanken in der Tat böse Absichten und Motive unterstellen, die etwas unmenschliches Anmuten lassen, das diese wiederum schon fast wieder unglaubwürdig erscheinen – es sind
zumindest Gedanken, die man niemals gegenüber einer Institution aufkommen lassen würde, der man einmal sein Vertrauen geschenkt hat.
Rein psychologisch gesehen gibt es also zunächst keinen Grund, wieso ein Gläubiger, oder ein „Interessierter“ der „Neuen-Welt-Übersetzung“ („NWÜ“) misstrauen sollte, denn immerhin handelt es sich ja in seinen Augen um eine „richtige Bibel“, denn die ist ja „immer gleich“, so seine Annahme („und der ZJ der immer vorbei kommt ist ja auch immer so nett“...).

 

Folglich wird der gläubige ZJ, oder der Interessierte, die Wortlaute aus dieser Publikation des „Sklaven“, für die einer allgemeinen Bibel halten. Und so wie es der Prägung eines Gläubigen entspricht, oder entsprechend der Prägung die während des Heimbibelstudiums übertragen wurde, wird er diesem Buch vertrauen – das Vertrauensgefühl wurde oder wird diesem Buch beigemessen, egal ob berechtigt oder nicht.
 

Und eines muss man sagen: Auf den ersten Blick und in einem oberflächlichen Vergleich, hat es - dem Anschein nach - bei der „NWÜ“ es mit einer „richtigen Bibel“ zu tun. Wenn da nicht die Unterschiede wären. Was für Unterschiede?
„Alle möglichen Bibelübersetzungen unterscheiden sich in ihren Wortlauten“, mag da wer einwenden. Muslime wissen oft besser über diese Unterschiede Bescheid als ich.
Und das bestreitet ja auch keiner, ich zumindest nicht, dass es von den Wortlauten her deutliche Unterschiede gibt.


Allerdings kann man davon ausgehen, dass ein renommierte Bibelinstitut darauf achtet den ursprüngliche Sinn aus den Grundtexten beizubehalten, welcher an sich jedoch mit unterschiedlichen Formulierungen wiedergegeben werden darf – es geht also gar nicht mal
um das „wie“ etwas formuliert wird, als das „was“.

 

Ich darf sagen, dass das Wasser „eisig“, „eiskalt“ ist, oder es „misst 2°C“ – ist alles dasselbe. Es kommt also auf den ursprünglichen Sinn an, welcher beibehalten werden sollte. Vor allem dann, wenn man als eigenständige „christliche“ Religion eine eigene „Bibel“ raus bringen will, von der man erwartet, das die Anhänger dieser gegenüber dieselbe Anerkennung verleihen, dasselbe Vertrauensgefühl, wie jeder anderen Bibel auch.
 

Wer nun selber diesen Einfluss der Bibel zu eigenen Zwecken gebrauchen möchte, welche ein Bibelgläubiger ohnehin schon diesem Buch beimisst, kann entweder selber die Bibel manipulativ einsetzen (durch Zweckentfremdung oder zusätzlichen Interpretationen u.a.), oder aber noch zusätzlich die Aussagen der Bibel leicht verändern.
Bei der „NWÜ“ handelt sich wie schon erwähnt um eine vom „Sklaven“ selbst erstellten Bibel, welche von der Form und den Großteil an Wortformulierungen den Grundtexten entnommen
wurde, jedoch dabei ihrer eigenen Hermeneutik, aber auch deren internen Gepflogenheiten, angepasst ist.

 

Nur diese „Bibel“, die „NWÜ“, enthält Aussagen, welche auch nur den Ansichten dieser
Gruppierung angepasst wurden.
So spielt man den Mitgliedern biblische Aussagen zu, die es an sich nicht gibt. Daher meine Eingliederung in die Informationsmanipulation.

 

Wieder gereicht das Vertrauen als „Werkzeug“, was in die Bibel übertragen wurde („schönes Geschenk von Gott“), um einer „Bibel“ zu vertrauen, die es a) weder beanspruchen kann durch die Bezeichnung „Bibel“ mit anderen Übersetzungen als gleichwertig betrachtet zu werden

und b) das Vertrauen und die in dieses Buch gesetzten Emotionen von Gläubigen, auszunutzen versteht, indem es als Publikation der WTG, als Werkzeug, „wie eine Bibel“ eingesetzt
wird, was die implizierten Emotionen des Lesers auszunutzen verst
eht.
 

Dabei wurde an manchen Stellen definitiv der Sinn des Grundtextes verändert.Die alten Sprachen zu biblischen Zeiten waren eigentlich derart präzise, das es keine Entschuldigung gibt diese Worte nicht übersetzen zu können – das „non verbale“ fehlt zwar so das es nicht möglich ist die Intensität einzelner Aussage zu ergründen, aber dennoch weiß man um die Wortlaute, so das es möglich ist zu ergründen, was im Grundtext steht und was nicht. Zumindest für einen Experten der alten Sprachen.
 

(Tipp am Rande für Bibel-kundige: Zur Not, wenn eine interlineare Wort-für-Wort Übersetzung nicht zur Hand liegt, gibt es z.B. die Elberfelder Studienbibel, welche einzelne griechische Wörter in ihrer Grundbedeutung mit anführt.)
 

Bei der Bibelexegese kommt es auf den Sinn an, den der Schreiber einst verfolgt hatte. Der Sinn, welcher gemäß der Kunst der Bibelübersetzung aus den Grundtexten erkannt und in sinngemäßen Wortlauten in der jeweiligen Sprache übersetzt wird. Manchmal reicht da die „Volxbibel“, um einen Sinn gut rüber zu bringen, manchmal muss die Präzision der
„Elberfelder“ hinhalten. Natürlich kommt es auch auf die individuelle Auffassungsgabe der Leser an.

 

 

Wenn ich also von Unterschieden spreche, dann sind das nicht allein die Unterschiede von Wortformulierungen oder in der unterschiedlichen Auffassung, sondern konkrete Veränderungen des ursprünglichen Sinnes, welche durch einzelne Wörter, Substantivierungen mit richtungweisenden Hinzufügungen, konkreten Beifügungen usw., welche oberflächlich vom Inhalt her dem Inhalt eines Verses aus einer renommierten Übersetzung gleichen mag, wo jedoch bei genauerer Betrachtung der ursprüngliche Sinn konkret verändert wurde, oder eine
andere Richtung erhält – welche nur die „NWÜ“ besitzt.

 

Wenn ich also von Unterschieden spreche, dann von denen, die den ursprünglichen Sinn des Grundtextes der Bibel betreffen, weil zusätzliche Formulierungen verwendet werden, für die der Grundtext keinerlei Basis liefert...
 

-
 

Ich bleib mal realistisch und sage, dass ein ZJ davon ausgeht, das seine „NWÜ“ so ziemlich die beste BÜ ist, die er sich wünschen könnte. Im Grunde genommen erwartet der „Sklave“, dass der „NWÜ“ mehr Zustimmung geschenkt wird, als anderen Bibelübersetzungen.
 

„Die Neue-Welt-Übersetzung hat sich bemüht, ihren Lesern die von Gott inspirierten ursprünglichen Schriften so nahe wie möglich zu bringen. Sie verdient ein ernsthaftes Studium.
Jehovas Zeugen sind dafür dankbar, daß ihnen diese Übersetzung für ihre Zusammenkünfte, für ihr öffentliches Predigtwerk und für ihre wichtigen persönlichen Nachforschungen zur Verfügung steht. Ja, es spielt wirklich eine Rolle, was für eine Bibelübersetzung man benutzt.“
– WT 15.11.1979


In dieser „Bibelübersetzung“, der „NWÜ“, findet jeder, der eingehende Vergleiche mit anderen Bibeln vornehmen würde, Sinn- Veränderungen anhand von Unterschieden vor, die in anderen Bibeln nicht zu finden sind – schon gar nicht in den dafür relevanten
Grundtexten. Beispiele folgend.

7.10.1. Beispiele für die veränderte Wiedergabe des griechischen
Grundtextes des NT in der „NWÜ“

Ich bin mir der Wiedergabe von Joh. 17, 3 in der neuen Studienpublikation einer WTG-"Bibel" von 2020 durchaus bewusst, welche annähernd einer normalen Bibel entspricht.

Da aber in der gängigen Praxis weiterhin die "kleine Bibel", die NWÜ von 1986 verwendet wird, sowie deren Gebrauch jahrzehntelang das Glaubensgerüst eines JZ beeinflusste, erachte ich es für sinnvoll die Erklärungen wie bisher stehen zu lassen.
 

Emotionale Beeinflussungen haben den Nachteil, dass sie ständig wieder aufgefrischt werden müssen, damit der gewünschte Gemütszustand der Anhänger des „Sklaven“, vor allem von den Neulingen, von Dauer bleibt.

Durch die Betrachtung seiner Literatur, egal ob im gemeinsamen Rahmen der „Versammlung“ oder privat, wird es immer wieder zu einer regelmäßigen Auffrischung kommen – immerhin ist in Verbindung mit dieser „Gottes Geist“ aktiv, so die interne Dogmatik:
 

„Wir sind also gut beraten, die Bibel und biblische Publikationen fleißig zu studieren, Jehova immer wieder um seinen Geist zu bitten und die christlichen Zusammenkünfte regelmäßig zu besuchen und aktiv mitzumachen“ – WT 15.07.2008, S. 28


„Wenn wir uns bemühen, alle christlichen Zusammenkünfte zu besuchen, dort gut zuhören und das Gelernte in die Tat umsetzen, lassen wir uns aktiv von Gottes Geist leiten. Schließlich übermittelt Jehovas Geist Anleitung durch die Versammlung, nicht wahr?“ – WT 15.02.2010, S. 8.
 

Ein „guter“ ZJ befolgt den Anweisungen des Sklaven und wird zusätzlich noch im privaten Rahmen das „persönliche Studium“ durchführen – d.h. der ZJ „studiert“ anhand der Veröffentlichungen der WTG, die Bibel:
 

„Damit wir unter Druck klar denken können, müssen wir daher das tägliche Bibellesen und das persönliche Studium unbedingt allem voranstellen...

Es ist wirklich so: Wenn wir Gottes Wort und die Publikationen, mit denen uns die Sklavenklasse heute versorgt, sorgfältig studieren, wird uns der heilige Geist in kritischen Situationen an das erinnern, was wir gelernt haben.“ – WT 15.07.2010, S. 14


„Ein wirklich reifer Christ wird man nur, wenn man sich gut damit vertraut macht, was Gott uns zu sagen hat. Zu finden ist das in seinem Wort, der Bibel, und demnach sollten wir uns intensiv mit der Heiligen Schrift und mit den bibelerklärenden Publikationen des „treuen und verständigen Sklaven“ befassen.“

– WT 15.05.2008, S. 10.
 

Wie kommt ein ZJ darauf, das dieses ständige Auffrischen an „Kraft“ nur in Verbindung mit der „Speise des Sklaven“, den Publikationen der LK, einhergehen muss, dies „immer wieder“, in regelmäßigen Abständen?

 

„Weil es in der Bibel steht“, würde der ZJ sagen.

Aber wo in der Bibel?

„Es steht in Johannes 17:3 geschrieben“:
 

„Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“ – (NWÜ-1986)

Jahrzehntelang war der Vers in dieser Version der Standard in der NWÜ.

In der neuen Studien-"bibel" findet man ->diese Wiedergabe.

Johannes 17: 3 ist bei den ZJ ein sehr bekannter Vers:

 

„.... (Johannes 17:3). Dieser Text gehört zu den am häufigsten zitierten Bibelstellen, mit denen Jehovas Zeugen anderen erkennen helfen möchten, wie wichtig es ist, Gottes Wort zu
studieren.“
– WT 01.10.2000, S. 23.


Mal nebenbei angemerkt, gibt es selbst in dieser Wiedergabe, der NWÜ, keinen Bezug zu den Publikationen des „Sklaven“ – man muss bedenken dass es lange Christen gegeben hat, schon vor der Zeit einer "leitenden Körperschaft“ der „Wachtturmgesellschaft“.
 

Einen Hinweis auf die „bibelerklärenden Publikationen“ des selbsternannten „Sklaven“ wird man also in keiner Bibel finden. Jegliche Deutung in diese Richtung hat aufgrund der Tatsache, dass es die WTG zu der Zeit der ersten Christen nicht gab, eine willkürliche Natur. Aber die Glaubensfreiheit legitimiert nun mal auch Irrtümer, also von daher...
 

Zusätzlich lasse ich den Leser nun diese Wiedergabe der „NWÜ“ mit anderen Bibelübersetzungen vergleichen.
 

Luther (1984):
"Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“.

 

Rev. Elberfelder:
"Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen."

 

“Hoffnung für Alle“:
"Und das allein ist ewiges Leben: dich, den einen wahren Gott, zu erkennen, und Jesus Christus, den du gesandt hast."

 

“Schlachter“ 2000:
"Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen."

 

“Neue Genfer“ Übersetzung:"

Und das ewige Leben zu haben heißt, dich zu kennen, den einzigen wahren Gott, und den zu kennen, den du gesandt hast, Jesus Christus."


“Gute Nachricht“ Bibel:
"Und das ewige Leben besteht darin, dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und den, den du gesandt hast, Jesus Christus."

 

“Einheitsübersetzung“ (EÜ):
"Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast."

 

“Neues Leben“:
"Und das ist der Weg zum ewigen Leben: Dich zu erkennen, den einzig wahren Gott, und Jesus Christus, den du in die Welt gesandt hast."

 

Nochmals die NWÜ-1986:
"Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus."
Die Unterschiede zu den anderen Bibelübersetzungen:


Zunächst einmal fallen die Begriffe „bedeutet“, „fortgesetzt“ und „in sich aufnehmen“ völlig weg, sie kommen nur in der NWÜ vor und sind Teilweise eine Folge der Bildung des Präsenz des griechischen Verbs für „erkennen“, was in der Substantivierung („Erkenntnis“) deutlich wird.

Diese widerum ist eine Folge der wesentlicheren Sinn-Änderung, verursacht durch den doppelten Einsatz des Wortes „über“.
 

Es ist eben ein Unterschied ob man „über“ Gott Wissen in sich aufnimmt (wobei der Bezug auf die Erkenntnis verändert wird und nicht mehr auf Gott), oder ob man Gott und Jesus einmal persönlich erkannt hat, was man von mir aus auch als „fortgesetzte“ Präsenz betonen kann.
 

Ein persönliches „Gott erkennen“, aufgrund einer eigenen Gotteserfahrung zu erkennen dass es einen Gott und einen Herrn gibt die über einen stehen, ist jedoch was ganz anderes als eine „Erkenntnis über Gott“ anzueignen - dies dann auch noch als permanenten Vorgang
zu verstehen, etwas ganz anderes. Zumindest im
->gelebten Christentum.

 

Das eine ist ein einschneidendes, einmaliges Erlebnis, eine Erkenntnis die man als Christ ein Leben lang hochhält, das andere ist ein theoretisches Aufnehmen von Wissen, was ebenso ein Leben lang erfolgen soll, wenn man nach der „NWÜ“ geht.
 

Rein redaktionell begründet man innerhalb der Gruppierung mit diesem Vers ja die „Notwendigkeit“, immer wieder neues Wissen über Gott in sich aufzunehmen, zu „studieren“, dies anhand der Publikationen des Sklaven, womit sie auch den Grund dieser Wiedergabe liefert:
 

„Wenn die „Bibel“ das sagt, dann muss man das auch ernst nehmen“...
 

Nun ist man sich aber dieser Unterschiede zu den anderen Bibelübersetzungen bewusst und versucht den Anhängern beizubringen, was es mit dem Wort „ginōskō“ (= „erkennen“) aus
dem griechischem im Sinne des „Sklaven“ auf sich hat.

 

- WT 01.03.1992, S. 23, wo Bezug auf andere Quellen genommen wird, um die eigene Wiedergabe in der NWÜ-1986 zu begründen:
 

„... Wenn daher ginōskō mit „Erkenntnis in sich aufnehmen“ wiedergegeben wird, so wird dadurch nicht die Bibel verändert, wie Kritiker der Neuen-Welt-Übersetzung behauptet
haben. In einer Erörterung der verschiedenen Bedeutungsschattierungen des Wortes stellte der bekannte Lexikograph James Hope Moulton fest: 

„Das Präsens desSimplex γινώσκειν ist durativ [andauernd], bedeutet also ‚durch Erkenntnis auffassen‘ “ (Einleitung in die Sprache des Neuen Testaments).“
Hier muss ich anmerken, das die Kritiker sich kaum über den Einsatz eines Präsenz des Wortes „ginōskō“ aufregen würden, wenn man mit diesem den ursprünglichen Sinn aus dem Vers beibehalten würde.

 

Kritiker stören sich eben nicht allein darüber, weil „erkennen“ mit „Erkenntnis in sich aufnehmen“ wiedergegeben wird, sondern sie stören sich darüber, weil dieses „Erkenntnis in sich aufnehmen“ eine Folge und Anpassung der bereits bezeichneten Veränderung des
ursprünglichen Sinnes ist („über Gott“), wo dieser WT-Artikel jedoch nicht drauf eingeht.

 

Man würde sich bestimmt nicht an die Bildung eines Präsenz in dieser Aussage stören (als Christ schon gar nicht), weil die Erkenntnis, das es einen Gott gibt, etwas ist, was einmal erlangt wurde und fortan im Leben des Gläubigen gegenwärtig bleibt.

Das Bilden des Präsenz von „Gott erkennen“, wäre also tatsächlich Sinn-gleich mit dem
Grundtext.

 

Nur würde man wirklich allein das Präsenz von „Gott erkennen“ bilden, dann müsste der Vers wie folgt lauten: „Dies bedeutet ewiges Leben, das sie die dich, den allein wahren Gott immer erkennen, und den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“
 

Sinnvolle Umschreibungen als Präsenz wären in diesen Fall noch:
 

Die Erkenntnis das es einen Gott gibt und einen Sohn den er gesandt hat, „nie vergessen“, „ständig hochhalten“ oder „immer im Bewusstsein halten“, „weiterhin erkennen sollten“.
Ich darf anmerken, das die ZJ hier eine Begründung vorgestellt bekommen, welche nur eine Halbwahrheit dessen ist (daher noch ein Puzzlestück in der Informationsmanipulation), was Kritiker wirklich behaupten würden:

 

Der Grundtext, sowie die angeführten Übersetzungen, sprechen von einem persönlichen „Gott erkennen“, während die NWÜ den Sinn verzerrt, in eine „Erkenntnis über Gott“ und diese Präsenz mit einer richtungweisenden Hinzufügung „in sich aufnehmen“ weiter ausbaut, der Richtung, die der „Sklave“ vorgeben möchte. Weiter heißt es im besagten WT-Artikel:
 

„In dem Werk A Grammatical Analysis of the Greek New Testament wird erklärt, daß mit ginōskō, so wie das Wort in Johannes 17:3 erscheint, „ein anhaltender Vorgang gemeint ist“
 

Das ist an sich korrekt, „ein anhaltender Vorgang“ - das trifft auf das „Gott erkennen“ zu, aber eben nicht auf die Hinzufügung „Erkenntnis über Gott in sich aufnehmen“.
 

Damit das auch „meine Mutter“ versteht:
 

Das „über“ in der „NWÜ“ löst hier einen gewaltigen Unterschied aus, was Jesus nie so sagte und meinte.
 

„Ein weiterer Kommentar zu diesem griechischen Wort ist in dem Werk Word Studies in the New Testament von Marvin R. Vincent zu finden. Er lautet: „Ewiges Leben beruht auf Erkenntnis oder vielmehr auf dem Trachten nach Erkenntnis, da das Präsens ein
Fortdauern, ein fortschreitendes Begreifen ausdrückt“

 

...hier wird es Zeit zu verdeutlichen was „ginōskō“ in seinem griechischem Ursprung eigentlich bedeutet. Es bedeutet nämlich nicht nur jemanden, oder etwas, zu „kennen“, oder „erkennen“, oder „etwas zu wissen“.

 

Im griechischen wurde es als „etwas, was man aus einer eigenen Erfahrung heraus zu einer
persönlichen Erkenntnis machen konnte, welche man nie wieder vergessen würde“, verwendet.
Das kann man daran feststellen, wenn man Vergleiche zieht, wie „ginōskō“ noch in der Bibel verwendet wird (ein Beispiel s.u.).

 

Insofern hat das Zitat aus dem WT-Artikel seinen korrekten Bezug auf diese ursprüngliche Bedeutung von „ginōskō“, welche jedoch den ZJ nicht vollständig mitgeteilt wurde.
 

„In A. T. Robertsons Word Pictures in the New Testament wird vorgeschlagen, das Wort mit „weiterhin erkennen sollten“ zu übersetzen“
 

An sich auch korrekt - „weiterhin erkennen sollten“ – wen? Gott.
Aus diesen gesamten Erklärungen, welche an sich nirgends die Wiedergabe der „NWÜ“ bestätigt, vor allem nicht das Sinnentfremdende „über“, wird dann trotz alledem folgende Erklärung zusammengefasst:

 

„Somit bedeuten Jesu Worte aus Johannes 17:3 nach dem ursprünglichen griechischen Text, daß man sich fortgesetzt anstrengen muß, den wahren Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, kennenzulernen. Man erwirbt diese Erkenntnis, indem man Gottes Wort fleißig studiert und sein Leben gehorsam nach den Maßstäben des Wortes Gottes ausrichtet, und das kommt in der Wiedergabe der Neuen-Welt-Übersetzung gut zum Ausdruck. Man erwirbt diese Erkenntnis,
indem man Gottes Wort fleißig studiert und sein Leben gehorsam nach den Maßstäben des Wortes Gottes ausrichtet.“

 

Bemerkt der Leser hier die Hinzufügung? Man lese noch einmal:
 

„...fortgesetzt anstrengen muß, den wahren Gott und seinen Sohn, Jesus Christus, kennenzulernen. Man erwirbt diese Erkenntnis, indem man Gottes Wort fleißig studiert und sein Leben gehorsam nach den Maßstäben des Wortes Gottes ausrichtet.“
 

Wie studiert denn ein ZJ „fleißig... Gottes Wort“?
 

Mit den Publikationen (Bücher und Zeitschriften der WTG) seines „Sklaven“.
Eine bescheidene Frage: Wo ist denn in Johannes 17, 3 von „Gottes Wort“ die Rede, oder das man es „studieren“ muss, oder das Leben nach den „Maßstäben des Wortes Gottes“ ausrichten muss? Wo steht, dass dieses „Gott erkennen“ ein „Gott immer besser kennenlernen“
„bedeutet“?

 

Ich erinnere gern an den von mir eigens erstellten Merksatz:
 

„Nur weil der „Sklave“ sagt, das „etwas“ etwas bedeutet,

muss es noch lange nicht so sein, das etwas „etwas“ bedeutet....“
 

Auch hier sollte man die einfache Frage stellen dürfen, wieso ein persönliches „Gott erkennen“ dasselbe sein soll, oder „bedeuten“ soll, wie ein „sich anstrengen Gott besser kennenzulernen“...
Wie nun dieses „erkennen“ im griechischen des NT verstanden wurde, kann man an einem anderen Beispiel verdeutlichen:

 

Lukas 1, 34: „Maria aber sprach zu dem Engel: Wie wird dies zugehen, da ich von keinem Mann weiß?“ (weiß = ginōskō) Andere BÜ sagen hier „da ich keinen Mann kenne“ (kenne = ginōskō).
Hier fragte die Jungfrau Maria den Engel Gabriel sozusagen, wie sie denn schwanger werden solle, da sie noch nie etwas „mit einem Mann hatte“ (damit meinte sie eine persönliche sexuelle Erfahrung).

 

Es handelt sich also keineswegs um eine „wachsende Erkenntnis“ - das meinte Maria bestimmt nicht, nicht wenn sie eine Jungfrau gewesen sein soll, dass sie „fortgesetzt“ sexuelle Erkenntnisse gesammelt hätte. Auch hatte sie dafür nicht „fleißig studiert“, oder sich „angestrengt“ umsolche Erkenntnisse zu vertiefen.
 

Es handelt sich hierbei um das besagte Wissen, einer Einsicht oder einer Erkenntnis, aufgrund eines (einmaligen) persönlichen Erlebnisses.
Ein Erkennen was man als eine Selbsterfahrung jedoch nie vergisst, wie der „erste Kuss“, die erste Fahrstunde, oder eben das „erste Mal mit einem Mann“, verdeutlicht diese griechische Grundbedeutung.

 

So auch auf Johannes 17, 3 bezogen:

Dies wird fortgesetzt hochgehalten, diese einmalige persönlich erlangte Erkenntnis, ein
persönliches Wissen, dass es einen Herrn und einen Gott gibt, da dies das ewige Leben betrifft wenn man das immer im Sinn behält.

 

Zu dieser Erkenntnis ist man jedoch persönlich erlangt, aus eigener Erfahrung. Nicht durch suggerierte Gottesgefühle...

Wieso also diese Sinn-Entfremdung in der „NWÜ-1986“?

 

Die Problematik ist m.E. ganz einfach:
Es bleibt eine eigenmächtige Wiedergabe des „Sklaven“, welcher interessiert ist seine Anhänger auch dauerhaft zum Lesen („studieren“) seiner Publikationen zu animieren, da man sie nur so
aus der Entfernung beeinflussen kann – sei es im privaten „persönlichen Studium“ oder in den „Zusammenkünften“.

 

Da es dazu aber keine biblische Grundlage gibt, dass jemand sich immer wieder der „geistigen Speise“ aussetzen muss, so muss die „Bibel“ als „Wort Gottes“ „einfach“ nur an der passenden Stelle verändert werden. Und wenn dies bedeutet, das es nur zweimal ein „über“ eingesetzt wird, dann ist es eine Informationsmanipulation, welche zusammen mit der Auslegung des Sklaven zu einem „Gott gewollten“ Vorgang wird.

Eine „biblische Grundlage“ zu bilden, für etwas, was der Grundtext an sich nicht hergibt, ist eine Manipulation der christlichen Glaubensgrundlage.

Diese richtungweisenden Hinweise (z.B. „genaueErkenntnis“/“genau erkennen“ – welche „genaue Erkenntnis“? Die vom „Sklaven“ natürlich – diese Hinzufügung, „genaue“, zusammen mit „erkennen“ und der Substantivierung davon, kommt im Grundtext nicht vor), kommen noch bei ca. 50 weiteren Passagen vor, im Grundtext der Bibel jedoch nicht.

 

Hinweis: Die neue Version der NWÜ-Studienausgabe gibt den Text aus Johannes 17, 3 annähernd ->korrekt wieder, direkt mit einer neuen beistehenden Worterklärung zu ginosko welche nicht mehr den obenstehenden Wachtturmartikel entspricht.

In dem Werk Glücklich - für immer wird der Vers auch gar nicht mehr angeführt (es sei in einem der Videos die ich noch nicht alle durchgesehen habe kommt er vor), in dem Sinne wie er  zweckentfremdent die letzten Jahrzehnte verwendet wurde.

Vielleicht war meine Kritik aus den letzten zehn Jahren ja nicht ganz umsonst und begrüße diese Korrektur.

Ob jedoch auch der JZ in seinem Privatgebrauch oder in seinem "Predigtdienst" die neuere   Studienausgabe verwenden mag, kann ich nicht beantworten.
 


7.10.2. Hinweise pro Dreieinigkeit die aus der „NWÜ-1986“ verdrängt werden
 

- Johannes 10:38 NWÜ-1986:

„Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, auch wenn ihr mir nicht glaubt, damit ihr zu der Erkenntnis kommt und weiterhin erkennt, daß der Vater in Gemeinschaft mit mir ist und
ich in Gemeinschaft mit dem Vater bin.“

 

Luther:

„tue ich sie aber, so glaubt doch den Werken, wenn ihr mir nicht glauben wollt, damit ihr erkennt und wisst, dass der Vater in mir ist und ich in ihm.“
 

Elberfelder:

„Wenn ich sie aber tue, so glaubt den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und versteht, dass der Vater in mir ist und ich in dem Vater!“
 

Schlachter:

„Tue ich sie aber, so glaubt doch den Werken, wenn ihr auch mir nicht glaubt, damit ihr erkennt und glaubt, daß der Vater in mir ist und ich in ihm!“
 

GN:

„Sind sie es aber, dann solltet ihr wenigstens diesen Taten glauben, wenn ihr mir selbst schon nicht glauben wollt. An ihnen müsste euch doch aufgehen, dass der Vater in mir lebt und ich im Vater lebe.“
 

EÜ:

„Aber wenn ich sie vollbringe, dann glaubt wenigstens den Werken, wenn ihr mir nicht glaubt. Dann werdet ihr erkennen und einsehen, dass in mir der Vater ist und ich im Vater bin.“

Unabhängig davon, wie man die Worte Jesu „dass der Vater in mir ist und ich in ihm“ auffasst:
Einen Begriff für „Gemeinschaft“ gibt es im Grundtext an dieser Stelle nicht und wird daher zurecht in anderen BÜ nicht eingesetzt – hier ist die Hermeneutik des „Sklaven“ der Grund, weil die Dreieinigkeit, das gemeinsame Wirken zwischen Jesus und seinen Vater, durch heiligen Geist am Gläubigen, nicht verstanden/anerkannt wird, bzw.:

 

Hier soll ein deutlicher Hinweis zu dem, was man Dreieinigkeit nennt, nicht durch die „Bibel“ an die Anhänger weitergegeben werden.
Die Möglichkeit zu glauben, dass Gott in einen wohnt, soll einen ZJ nicht weiter interessieren – denn ein ZJ ist dann in der „Gemeinschaft mit Gott“, wenn er in seiner Glaubensgemeinschaft bleibt...


Wer folgende Bibelstellen mit der NWÜ1986 vergleicht, erkennt die Veränderungen in denen jeweils „Gemeinschaft“ mit Jesus beschrieben wird, für die der griechische Grundtext jedoch keine Grundlagen liefert:  Matthäus 10, 32; Johannes 6, 56  ;  10, 38  ;  14,10-14  ;   15, 4-7; 17,20-26  ;   Epheser 1, 3-4 usw.


Der damalige Christ verstand die Gottesbeziehung nicht als einen Gott aus der Ferne, sondern als einen in sich wohnenden Gott, durch heiligen Geist.
Der Vater von Jesus war buchstäblich in ihn, durch heiligen Geist, so die aus der Bibel entnehmbaren Worte – wie diese Verstanden werden ist eine andere Frage – aber wenn man Wörter einsetzt, die der Grundtext nicht hergibt, kommt man unweigerlich zu einem
anderen Auffassung.

 

Das, was „christlich“ ist, wird dann aus einer veränderten Bibel entnommen. Dieses Verständnis wird jedoch durch die Sinn-Veränderung des griechischen Grundtextes durch eine bewusst
falsche Wiedergabe der „NWÜ1986“ erreicht. Der „Sklave“ will nicht dass seine Anhänger hier etwas glauben, was der allgemeinen Christenheit entspricht.

 

Wenn durch heiligen Geist der Vater in Jesus war, dann würde das Pfingstgeschehen (die Ausgießung des heiligen Geistes) bedeuten, das Gott selber in einen wohnt. Die ersten Christen haben es zumindest so aufgefasst, bei den heutigen Christen teilweise auch noch/wieder (wie
man es nimmt).

 

Diese Sichtweise, wenn Gott in einen wohnen würde, weil Gott selber den Menschen alles beibringen möchte, er ein Teil im Leben des Menschen sein will, dann bräuchte es ja den „Sklaven“ nicht mehr – zumindest in den Funktionen, die aus der Sicht der ersten Christen Gott selber ausführen wollte.

 

7.1o.3. Keine „Gnade“ in der NWÜ-1986
 

Anderes Beispiel, wie diese Bibel m.E. manipuliert wurde ist, das das Wort „Gnade“ komplett durch das Wortspiel „unverdiente Güte“ ersetzt wird, womit die eigentliche Bedeutung der Heilgewissheit in ihrem christlichen Sinn verdrängt werden soll.

In der Lutherbibel kommt dieses Hauptwort über 300mal vor. Andere BÜ mit ähnlichen
Ergebnissen. Ist das nicht dasselbe – „Gnade“ und „unverdiente Güte“?

 

Nicht im Sinne der Bedeutung des Sprachgebrauchs, sowie dem Verständnis der ersten Christen. Unter „Güte“ versteht man die Eigenschaft, wenn jemand „gerne gute Gaben“ gibt, oder „gute Werke“ vollbringt.
Gnade ist dagegen das Erlassen von Schuld, sowie alles was man aus der persönlichen Gottesbeziehung erhalten kann.
„Unverdiente Güte“ ist es im Sinne des „Sklaven“ dann wenn Gott etwas gibt, z.B. die „Aussicht auf ewiges Leben im Paradies auf Erden“, oder einer guten Tat seitens der Glaubensbrüder, was jedoch eigentlich „unverdient“ ist.

 

Das Wort „Gnade“ an sich wird ab und zu mal (im Verhältnis äußerst selten) in den WT-Publikationen erwähnt.
Die „unverdiente Güte Gottes“ wird gerne im Zusammenspiel mit der„Organisation Jehovas“ genannt, bzw. das man diese Güte nur dadurch erhält, indem man seinen „Glauben beweist“.

 

Wie? Durch die Mitgliederakquise und der Indoktrinierung Interessierter („Jünger zu machen“), die der ZJ seinen „Predigtdienst“ nennt.
„Wie können wir also Eifer für das Haus Jehovas beweisen? Indem wir auf Jehova vertrauen, seine Anweisungen gehorsam befolgen ... Außerdem beteiligen wir uns gern nach besten Kräften daran, das Königreich zu predigen und Jünger zu machen.“ – WT 15.06.2009, S. 15.

 

„Und schließlich dürfen wir nicht vergessen, dass alles, was wir in Jehovas Organisation tun können, letztlich nur dank der „unverdienten Güte Gottes“ möglich ist“ – WT 15.11.2009, S. 15.
 

„Solange uns Jehova noch predigen lässt, suchen wir weiter nach Menschen, die weise handeln und seine unverdiente Güte annehmen. Und wir sind froh, dies in enger Zusammenarbeit mit dem „treuen und verständigen Sklaven“ zu tun.“ - WT 15.11.2005, S.31.


Dieses Wort „Gnade“ hier nicht auch nur ein einziges mal in der hausgemachten „Bibel“ zu verwenden, liegt letztlich in dem unterschiedlichen Verständnis über die Bedeutung des Wortes
„Gnade“ im christologischen Sinne begründet, mit der die Bibel eigentlich selber schon seid fast 2000 Jahren die „Gnade Gottes“ definiert, aber den ZJ auch wieder vorenthalten werden soll.

 

Während bei den damaligen Griechen die Gnade etwas „vertragliches“ beinhaltet (wie bei dem Erlass von Schuld) etwas absolutes, (beim Christen hat Jesus das "vertragliche" geregelt), lehrt
man bei den ZJ das es sich hierbei gar um eine "unverdiente Güte" handelt, nach dem Motto:
"Die habt ihr euch eigentlich nicht verdient" – man muss es erst „beweisen“ das man an diese Güte glaubt...

 

Die Gnade ist eigentlich ein Ausdruck der Liebe Gottes, welche diesen Beigeschmack einer "unverdienten" ganz außen vor lässt, denn wenn Gott Gnade erlässt, dann soll selbst dieser Beigeschmack fernbleiben. Gott muss man also nichts „beweisen“...
 

Gnade kann zwar Güte beinhalten, so wie sie eine Folge der Gnade sein kann. Aber Güte an sich, selbst wenn sie als „unverdiente“ eingestuft wird, beinhaltet nicht die absolute Vergebung einer Gnade, sondern eben nur „gute Werke“ oder „Freigiebigkeit“.
Die eigentliche Gnade Gottes jedoch bewirkt das was (gemäß meinen christlichen Verständnis) Gott dem Menschen durch das Evangelium Jesu ermöglicht hat, nämlich eine lebendige Gottesbeziehung durch heiligen Geist.

 

Aus dieser Beziehung heraus kommt es zu individuellen Glaubenshandlungen des Alltags, je nachdem wohin Gott gerade führt - so wie es die Bibel eigentlich von den ersten Christen berichtete und so wie es Gott von Anfang an gewollt haben soll.
Die Apostelgeschichte ist voll von solchen Erwähnungen.

 

Bei den ZJ bekommt man jedoch vom „Sklaven“ beigebracht, das nur durch dessen Vorgaben es zu einer Gottesbeziehung gemäß seinen Vorstellungen kommt, wo selbst die Glaubenswerke (welche den Glauben beweisen müssen) in ihrer Form und Ausdruck den Vorgaben des Sklaven entsprechen – fernab also von der im Christentum erfahrbaren Gnade.
 

Damit die Sündenvergebung, durch Jesus, greift muss man als ZJ den Glauben „beweisen“, als wenn Gott nicht wüsste wer an ihn glaubt...
 

„Weil Jehova die Menschen aber sehr liebt, hat er etwas unternommen, damit er unsere Sünden vergeben kann, vorausgesetzt, wir beweisen unseren Glauben an das Loskaufsopfer Jesu (Mat. 20:28; Joh. 3:16). Wie schön doch Gottes „unverdiente Güte“ dadurch zum Ausdruck kommt!“
– WT 15.02.2010, S. 20


Gnade jedoch erfordert gar keinen Beweis – Gnade ist immer eine Folge von unbegreiflicher Barmherzigkeit aufgrund gefundener Reue. Gnade ist, wenn man den Mörder eines Sohnes vergibt, den peinigenden Vergewaltiger, den Dieb der das Geld nahm was man zum Leben
brauchte. Gnade ist, wenn man diese ohne „ewige Verdammung“ davonkommen lässt, weil diese Täter noch Gelegenheit zur Reue erhalten werden und weil man weiß, das Jesus auch für diese Sünden gestorben ist – DAS ist die Gnade Gottes, der das ewige Leben im Sinn hat.

Und die kann sich keiner verdienen, da kann man noch so bemüht sein einen Glauben noch zusätzlich beweisen – es würde dem nie nahe genug herankommen.
 

Ohne die Einsicht das Jesus schon alles nötige getan hat und man meint deshalb seinen Anteil durch die Mitgliederakquise für die WTG absolvieren zu müssen um die unverdiente Güte nicht zu verlieren, verdeutlicht das der „Sklave“ keine Gnade kennt und das Evangelium in ihrer möglich positiven Wirkung seinen Anhängern vorenthält.
 

Wer keine Gnade kennt, wieso sollte er etwas darüber in seiner eigenen „Bibel“, seiner eigens erstellten „NWÜ1986“ publizieren?
 

Wenn die Anhänger etwas in der Bibel von der Gnade Gottes aufgreifen würden, dann würden diese sie womöglich einfordern.
Aber wer macht dann die Mitgliederwerbung...?
Für einen Christen ist eigentlich klar, dass die Gnade Gottes unmöglich mit menschlichen Taten erreicht werden kann – auch nicht wenn man diese in „Beweise“ umbenennt. Richtig ist, dass man „Güte“ an Glaubensbrüder weitergeben kann, ganz im Sinne des Wortes von guten Werken und Taten. Auch klar das aus einen Glauben heraus individuelle „Glaubenswerke“ erkennbar sein werden - aber dann sollte man diese ganz klar von der „Gnade“ (der
Sündenvergebung) unterscheiden.

 

Glaubenswerke sollten nur eine Folge der (annähernd) begriffenen Gnade Gottes sein, mit der man vor ihm mit einer weißen Weste stehen könnte – dieses Begreifen an sich sieht ein Christ als ein von Gott gegebenes Verstehen, was man ohne sein Beitun nie verstehen würde.

Diese Beispiele sollen zur Verdeutlichung der manipulierten „Bibel“, der „NWÜ“, genügen.
Auch hier könnte ich noch sehr viel mehr schreiben

Thema wird demnächst erweitert

7.11. Die „Bibelinterpretation“ und die „Zweckentfremdung der Bibel“
 

Hier stestehen demnächst neue Inhalte


Die Bibel wird hier nun zwar verwendet, jedoch wird mehr hineingelesen als wie dort steht – daher „Hinzufügung“.
 

Ich würde es auch als eine „erweiterte Interpretation für die jedoch ein Anlass nicht gegeben ist“ bezeichnen. Man nehme eine biblische Aussage und entzieht aus ihr eine tatsächlich vorhandene Aussage und addiert eine willkürliche Aussage hinzu, welche die Bibel an sich nicht
hergibt.

 

Oder das Bibelzitat wird zweckentfremdet. Unbelegte Aussagen gehen zwischen den belegten Aussagen unter. Es genügt dann meist die Bibelstelle als Verweis in Klammern anzuführen, ohne daraus zitieren zu müssen – es reicht allein den Anschein zu erwecken, das die
Bibelstelle etwas mit der Aussage des „Sklaven“ zu tun hätte.

 

Das dem nicht so ist merkt man erst wenn man die Bibelstelle nachliest und sie nach ihren ursprünglichen Zweck hinterfragt.
In jeden Fall sind es willkürliche Vorgehensweisen entgegen den Regeln einer authentischen Exegese.


Beispiel 1.:

 

„Ebenso stammt die Botschaft der Bibel nicht von den Männern, die sie niederschrieben, sondern von Gott. Deshalb kann man sagen, dass die gesamte Bibel in Wirklichkeit „Gottes
Wort“ ist (1. Thessalonicher 2:13).“ – „Was lehrt die Bibel wirklich?“, S. 19.

 

Schlägt man die angegebene Bibelstelle auf, wird man auf eine Aussage stoßen, welche sich nicht auf die Bibel als „Gottes Wort“ bezieht, sondern auf die gesprochenen Aussagen der Apostel. Dennoch wird der Vers angeführt, um eine Aussage des „Sklaven“ als biblisch
gegeben zu betrachten. Dem Unterbewusstsein des Unmündigen ist es anscheinend ausreichend, wenn nur der profane Anschein erweckt wird, dass etwas „biblisch“ ist.

 

Letztlich hängt es mit der übertragenen Autorität zusammen, das die Bibel mit „Gottes Wort“ gleichgestellt wurde, sowie dem bedenkenlosem Vertrauen.
 

Beispiel 2.: „Der Pfad der Gerechten ist wie das glänzende Licht, das heller und heller wird, bis es voller Tag ist“ (Sprüche4:18). Durch immer heller werdendes Licht von Jehova wird
der Pfad seiner Diener fortwährend erleuchtet. Das Licht führt zu Verbesserungen in organisatorischer Hinsicht, in Lehrfragen und auf sittlichem Gebiet.“ – WT 15.02.2006, S. 26.

 

Während König Salomo in Sprüche Kapitel 4 seinen Sohn, oder seinen Schüler, von den Vorzügen einer persönlichen und individuellen Erweiterung von Wissen und Weisheit vermittelt (der Kontext in Sprüche), was man durchaus auf sich beziehen darf, wird dieser Vers auf die LK, den Sklaven und seine WTG angewendet.
 

Da man sich selber als die „Gerechten“ versteht, kommt man auch in diese „Gunst“, jedoch als Gruppierung – alle ZJ müssen denselben Wissensstand des Sklaven vertreten, was seine Lehren betrifft. Unter Umständen hat man sich unter ganz anderen Voraussetzungen taufen lassen, muss man dann dennoch erneuerte und veränderte Lehrmeinungen des „Sklaven“ akzeptieren (oder schweigen).
 

Zweckentfremdung:

Salomo sprach von einem persönlichen (individuellen) Wachstum an Weisheit, nicht von einer Gruppierung, schon gar nicht von den Anhängern einer WTG.
 

Der „Sklave“ verwertet diesen Vers jedoch um Änderungen der Lehren und organisatorischen Vorgehensweisen zu begründen – dies jedoch für die gesamte Gruppierung. Eine persönliche Ansicht, welche von der vorgegebenen Abweicht, wird nicht akzeptiert.
 

Ein ZJ ist nur der, der die Lehren des „Sklaven“ übernimmt, egal was Salomo schrieb. Wer eine eigene erweitere Kenntnis über Glaubensfragen und Bibelwissen besitzt, was von den Lehren des „Sklaven“ abweicht, der soll dieses Wissen für sich behalten. Oder die Gruppierung verlassen...

 

Beispiel 3.:

„Jesus ist aber noch aus einem anderen Grund ein besonderer Sohn: Er ist der „einziggezeugte Sohn“ Gottes (Johannes 3:16). Das bedeutet, er wurde als Einziger von Gott direkt erschaffen. Jesus ist auch der Einzige, den Gott gebrauchte, als er alles andere erschuf.“

- „Was lehrt die Bibel wirklich?“, S.41.
 

Beispiel einer Interpretation ohne gegebenen Anlass. Es geht um den Begriff „Erstgeborener“ – das Wort bedeutet nun mal das jemand geboren (aus jemanden heraus gewachsen) wurde und nicht „erschaffen“, im Sinne eines Prozesses wo man Werkstoffe verwendet um etwas zu gestalten. Aber das Beispiel zeigt eine Willkür, mit der mit geschickten Worten einfach etwas übergangen werden kann, was zu einem völlig perplexen Bild über das ursprüngliche Christentum führt.
 

„Nur weil der Sklave sagt, das „etwas“ etwas bedeutet ....“
 

Beispiel 4.:

„Satan dachte offensichtlich: „Die Menschen könnten doch eigentlich alle mich anbeten statt Gott!“ In seinem Herzen kam also ein unrechter Wunsch auf. Schließlich schritt Satan zur
Tat und täuschte Eva, indem er ihr Lügen über Gott erzählte (1.Mose 3:1-5).“

- „Was lehrt die Bibel wirklich?“, S. 29.
 

Hier wird dem Teufel „offensichtlich“ angedichtet, dass er selber angebetet werden wolle.

Es wird so dargestellt, als wenn man sich in die Motive des Teufels hineindenken könnte, obwohl die Bibel selber nirgendwo dies als einen Wunsch des Teufels darstellt „angebetet“ zu
werden. Die profane Angabe eines Bibelverses erweckt lediglich den Anschein, dass es biblisch sei, obwohl das was nur hineingedichtet wurde nicht in der Bibel steht. Ähnliches Beispiel war unter dem Punkt „Weihnachten“ angeführt, wo der „Stern über Bethlehem“ ebenso als
Teufelswerk umgedichtet wurde.

 

Beispiel 5 aus einen Wachtturmartikel:
„So allgegenwärtig wie die Luft, die wir atmen, ist der „Geist, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirksam ist“ (Eph. 2:2). Wir könnten uns dadurch einflüstern lassen, wir brauchten keine Anleitung von der Organisation Jehovas. Niemand unter uns möchte aber so sein wie Diotrephes, der vom Apostel Johannes„nichts mit Respekt“ annahm (3. Joh. 9, 10). Also müssen wir uns vor der Neigung hüten, nur dem eigenen Willen zu folgen.
Wir wollen bestimmt nie etwas sagen oder tun, was letztlich respektlos gegenüber der Sklavenklasse wäre, durch die Jehova heute Anleitung übermittelt (4. Mo. 16:1-3).
Stattdessen wollen wir dankbar dafür sein, dass wir sie unterstützen dürfen, und uns eng an ihre Anleitung halten. Und auch denen, die in unserer Ortsversammlung die Führung
übernehmen, wollen wir gehorchen und uns ihnen vertrauensvoll unterordnen. (Lies Hebräer 13:7, 17.)“ - WT 15.11.2009, S. 19.

 

Epheser 2,2 muss hinhalten, das es einen „Geist“ gibt der den ZJ „einflüstern“ will, das man die Anleitung der „Organisation Jehovas“ nicht bräuchte - als der Epheserbrief geschrieben wurde, hatte der Apostel diese Organisation, der des „Sklaven“, bestimmt nicht im Sinn.
Die Situation zwischen Johannes und Diotrephes (3.Joh 9-10) wird zum „Argument“, das man ja nicht zu jemand werden wolle, der „nichts mit Respekt“ annimmt. Der Apostel Johannes wollte damit bestimmt keinen Hinweis auf eine WTG geben.
Und Khora mit ihren 250 Anhängern (4.Mose 16) wird zum warnenden Beispiel, besser nicht respektlos gegenüber die „geistliche Führung“ zu werden.

 

Und klar, man kann sich den Ältesten einer Versammlung unterordnen. Aber als der Hebräerbrief geschrieben wurde (13, 7+17), hatte man da auch gewusst, das diese bei den ZJ darauf zu achten haben, das alles nach den Anweisungen des „Sklaven“ abzulaufen hat? Ich glaube eher nicht.


Veränderung der Bedeutungen einer Bibelpassage


Mit der Wortwendung „offensichtlich“ wird gerne etwas als „feststehend“ vorgespielt – auch dann wenn etwas noch lange nicht  so „offensichtlich“ ist. Genauso wird ja m.E. das Wort „bedeutet“ gerne manipulativ eingesetzt, was ja dem Leser hier schon öfters begegnet war.

Das Unterbewusstsein (UB) gibt sich damit zufrieden, das sich die Informationen sprachlich wie eine Begründung anhören, womit es eher zu einer Übernahme der Ansichten verleitet wird.
Beispiele:

 

„Die Bibel ist auch ein Geschenk, das zu Herzen geht, denn sie offenbart uns etwas über den Geber, Jehova Gott. Er möchte offensichtlich, dass wir ihn gut kennen lernen, sonst hätte er uns
dieses Buch nicht geschenkt. Ja, die Bibel ist dazu da, uns ganz persönlich Gott näher zu bringen.“ - „Was lehrt die Bibel wirklich?“, S.18

 

„Ein zweiter häufig angeführter Grund, warum der Name Gottes aus der Bibel entfernt worden ist, hat mit einer alten jüdischen Tradition zu tun. Nach Ansicht vieler Juden sollte Gottes Name
nie ausgesprochen werden. Dieser Standpunkt beruht offensichtlich auf einer falschen Auslegung des biblischen Gebots: „Du sollst den Namen Jehovas, deines Gottes, nicht in
unwürdiger Weise gebrauchen, denn Jehova wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen in unwürdiger Weise gebraucht“ - „Was lehrt die Bibel wirklich?“, S. 196.

 

Wenn es wirklich so „offensichtlich“ gewesen wäre, wieso hat Jesus Christus dann nicht die Juden deswegen zurechtgewiesen den Namen seines Vaters zu verheimlichen, so wie er sie woanders auch gerügt hatte?
 

„Das Gebot, sich des Blutes zu enthalten, bedeutet also, dass wir niemandem erlauben würden, uns Blut zu übertragen.“ - S. 130.
 

„Die wahre Religion führt zu ewigem Leben. Die falsche Religion führt in die Vernichtung. Jehova will nicht, dass irgendjemand vernichtet wird, und bietet deshalb den Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, ihn kennen zu lernen (2. Petrus 3:9). Die Art und Weise, wie wir Gott anbeten, bedeutet also wirklich Leben oder Tod für uns.“ - S. 145.
 

Johannes 17:3 aus der „NWÜ1986“: „Dies bedeutet ewiges Leben, daß sie fortgesetzt Erkenntnis in sich aufnehmen über dich, den allein wahren Gott, und über den, den du ausgesandt hast, Jesus Christus.“

 

Noch so eine Wortwendung ist der Begriff „Beweis“, oder wenn etwas „bewiesen“ werden soll, wo ebenso etwas als „Wahrheit“ verkauft werden soll, wo jedoch die Gründe zur Annahme außen vor bleiben, oder es als Druckmittel eingesetzt wird, als wie wenn man
einem Beweis nicht glauben würde. Beispiele aus demselben HBSH:

 

„Das Lösegeld ist wirklich der größte Beweis der Liebe Jehovas zu uns Menschen.“ - „Was lehrt die Bibel wirklich?“, S.47.
 

„Eine Möglichkeit, echten Glauben zu beweisen, ist, dass wir uns alle Mühe geben, Jesus in Wort und Tat nachzuahmen.“ - S.55.
 

Die Bibel wird vom Sklaven zu einem Werkzeug, welches das Vertrauen der Mitglieder in dieses Buch auszunutzen weiß, um gezielt Bibelverse so auszulegen, das eine Zweckentfremdung oder
eine Umdeutung vorgenommen wird, damit die Mitglieder das umsetzen und glauben, was auch nur der „Sklave“ will.


Man kann im Prinzip in fast jeder Publikation des Sklaven (ich grenze das nur deshalb ein weil ich in meinen Leben nicht alle werde lesen können) eine Menge von willkürlichen Interpretationen und Zweckentfremdungen von Bibelversen verweisen.
Der ZJ hat an sich nie gelernt, den ursprünglichen Sinn eines Bibelverses für sich persönlich ergründen zu können – einfache Regeln einer vernünftigen Exegese sind hier nie als Alternative angeboten worden, ganz zu schweigen von Vorgehensweisen zu einer wirklich eigenständigen Betrachtung des christlichen Glaubens.


Ich hoffe dass diese Beispiele ausreichen um diese Methoden zu verdeutlichen von denen man hunderte solcher Beispiele anführen könnte – aber es würde immer darauf hinausgehen, das ein Bibelvers ganz einfach nie nach seinen ursprünglichen Grund seiner Aufzeichnung hinterfragt wurde, bzw. aus Prinzip keine Kontrolle durchgeführt wird, ob Bibelverse zweckentfremdet wurden oder nicht. Genauso werden keine alternativ möglichen Auslegungen
angeboten, geschweige akzeptiert.

7.12. Manipulation der Sprache

 

Kapitel eins darf an dieser Stelle in Erinnerung gerufen werden. Die Indoktrinierung der Sprache, welche an den internen Begrifflichkeiten der Gruppierung („Wahrheit“, „geistige Speise“, „Sklave“, „Organisation“ u.a.) erkennbar ist, welche in den Bedeutungen von der
Allgemeinheit abweicht.

 

Auch auf die Folgen der Aufstellung von Schlagwörtern und den internen Vorteilen sei nochmals hingewiesen.
 

„Sprachmanipulation ist die bewusste Veränderung von Sprache durch bestimmte Interessengruppen, die ihre Denkweisen oder Ideologie forcieren (fördern, verbreiten) oder durchsetzen wollen.
Sprachmanipulation erfolgt über den Einsatz emotionaler, wertender oder interpretierender Sprachkomponenten und ist sowohl „Manipulation der Sprache als auch Manipulation durch Sprache.” - (Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. Heidelberg, 1980, S. 854.)
 

Wenn der „Sklave“ die Sprache seiner Anhänger verändert, dann klarerweise um seine Ansichten durchzusetzen, die auf die Gruppierung übertragen werden soll.
Durch die Verwendung der veränderten Bedeutungen trägt jeder Anhänger mit zu der Manipulation bei, da diese sich selber aber auch die anderen Anhänger der Gruppierung, weiterhin sich die sprachlichen Impulse mit auf dem Weg geben, in die gewünschten Bahnen der „leitenden Körperschaft“ denken zu lassen, sowie diese Denkbahnen physisch und psychisch zu vertiefen.

 

Während sprachliche Suggestionstechniken nur eine Manipulation durch Sprache darstellen, muss man bei der Verwendung einer veränderten Sprache zu einem internen Gebrauch sowohl von der Manipulation „der“ als auch „durch“ Sprache gesprochen werden, da wie in der Propagandasprache, der manipulierende Effekt durch die emotionale Beimessung eines Schlagwortes erreicht wird und von der Gruppierung durch das Ausleben der Emotionen auf eine Einzelperson übertragen werden kann.

 

„Sprachmanipulation erfolgt bewusst durch Multiplikatoren wie Parteien, Politiker, Journalisten, Interessenverbände und Werbetreibende – Gruppen, die hinsichtlich ihrer Reichweite (Sprachverbreitung) eine privilegierte Stellung innehaben. So verändert beispielsweise eine Partei oder Interessengruppe Sprache, „indem sie eine ihren Interessen dienende politische Sprachregelung anstrebt. Bestimmte Worte [...] müssen zum allgemeinen Sprachgut werden, dann gewinnen sie selbst eine politisch und ideologisch organisierende Funktion.” - (G. Klaus: Die Macht des Wortes. 1968).
 

Hier zu den Gruppierungen kann man natürlich auch eine Anhängerschaft an die Wachtturmgesellschaft hinzufügen, wo die manipulierte Sprache eben in eine „reine Sprache“ umbenannt wird.
 

„Eine Sprache, auch die „reine Sprache“, zu erlernen, setzt Anstrengungen voraus. Bevor wir die Sprache sprechen können, die unserem Schöpfer gefällt, müssen wir uns damit vertraut machen. Wie beim Erlernen einer neuen Sprache, so werden uns auch beim Erlernen der „reinen Sprache“ allmählich viele Ausdrücke geläufig, die uns früher fremd waren.

Wir erfahren, was das Königreich Gottes in Wirklichkeit ist; wir hören von der „großen Volksmenge“, die Jehova in den „letzten Tagen“ dient, und wir werden von der bevorstehenden
Vernichtung „Groß-Babylons“ unterrichtet, die dem Untergang des übrigen Teils des gegenwärtigen weltlichen „Systems der Dinge“ in „Harmagedon“ unmittelbar vorausgeht. Wir werden auch warnend auf den bevorstehenden Angriff „Gogs von Magog“ hingewiesen...“

- WT 1.12.1973, S.720.
 

Langfristig kann auch die unbewusste und unkritische Übernahme und Verwendung Sprach-manipulativer Elemente durch individuelle Sprachteilhaber Sprachverändernd wirken, vor allem wenn man sie geschickt als „biblische Wahrheiten“ überträgt und man erwartet, das
diese Sprache weitergesprochen wird – hier greift u.a. die Gruppendynamik.

 

Hinter der Phrase „die reine Sprache sprechen“, wird aber auch das Ausleben der „biblischen Wahrheit“ beigeordnet, was das Erkennen einer „Umlegung“ an Begrifflichkeiten in ihren Bedeutungen als eine Sache für sich erschwert.
Wenn man das übertragene („das gelernte“) Wissen durch die „reine Sprache“ erlernt hat, dann erwartet der „Sklave“ eben auch die Umsetzung dessen was mit dieser Sprache zum Ausdruck gebracht wird.

 

Und eine „Sprache“ die ausgelebt wird, weil man meint nur so „Gott gefallen“ zu können, oder nur so „Gott richtig“ dienen zu können, verdeutlicht wie die internen Abläufe dazu beitragen, wie sich die Anhänger immer wieder gegenseitig an der Manipulation des „Sklaven“
beteiligen, egal ob sie dies bewusst machen oder nicht.


„Möchte man eine andere Sprache lernen, reicht es nicht, sich nur neue Vokabeln zu merken. Man muss auch lernen, in der anderen Sprache zu denken, sich also neue Denkmuster
angewöhnen... Die Aussprache neuer Laute erfordert, dass man lernt, die Sprechorgane, besonders die Zunge, anders zu gebrauchen. Genauso verhält es sich, wenn wir anfangen, die
reine Sprache der biblischen Wahrheit zu lernen. Es reicht nicht, uns nur ein paar Grundlehren der Bibel zu merken. Wollen wir diese neue Sprache fließend beherrschen, müssen wir unser
Denken verändern und unseren Sinn umgestalten.“ - WT 15.08.2008, S.22.

 

Auf der Wortebene zeigt sich die Manipulation durch Sprache unter anderem darin, das es weniger um die Bedeutung einer Satzaussage geht, in ihrer Pragmatik und den Informationsgehalt, als viel mehr um die emotionale Bewertung, welche oft vorweggenommen werden. Hier aus dem „Heimbibelstudienhilfsmittel“ wurde schon auf sehr viele
solcher Beispiele hingewiesen (Z.B. durch die „Anonymisierung“, wie sie in ihrer innermenschlichen Wirkung als Suggestions-Technik angewendet wird).

 

Die Manipulation der Sprache erfährt ein ZJ ebenso durch das „Bibelstudium“, sowie durch das Lesen der Literatur der WTG, sowie den Gebrauch innerhalb dieser Gemeinschaft.
Der Begriff „Bibelstudium“ ist an sich schon so ein Beispiel, wie die Bedeutung dieses Begriffes bei einem ZJ eine völlig andere Bedeutung hat, als wie dieser Begriff in der Allgemeinheit vermuten lassen würde und auch schon dazu wurde einiges von mir geschildert, genauso wie über die verschiedenen Auswirkungen auf den 4 verschiedenen Ebenen.


Übernommen wird die „reine Sprache“ durch das allgemeine „Begreifen“, durch beobachten und dazulernen der „Vokabeln“, ähnlich als wie man eine Fremdsprache durch beobachten, Praxis und eigenes Bemühen erlernen kann.
Wer den Wunsch nachgeht, gezielt die internen Begriffe der ZJ im Sinne dieser Gruppierung zu verstehen („ich muss ja noch so viel lernen...“), von so einem kann man sagen, das der Wunsch ein ZJ zu werden, ziemlich kurz bevorsteht.

 

 

Vorgang der Bildung der internen Sprache
 

Ich möchte nun etwas auf die Entstehung dieser internen Sprache so wie dem Vorgang der

Um-Prägung schildern.
Im Prinzip könnte ich dies kurz, völlig unspektakulär, mit den bereits betrachteten Vorgehensweisen erklären, und zwar mit der willkürlichen Auslegung und der Zweckentfremdung von Bibelpassagen.


Quelle der „Vokabeln“ liefert u.a. die „Bibel“ - speziell die NWÜ, z.B. für Phrasen wie „die gute Botschaft predigen“ (Math 24, 14), oder dem Schlagwort „Einheit“ (Epheser 4, 3).
Das Um-prägen der ursprünglich biblischen Bedeutung wird innerhalb der WT-Literatur vorgenommen, wo biblische Begriffe eine dem „Sklaven“ dienliche Bedeutung erhalten.
Z.B. bedeutet in der internen Sprache „die gute Botschaft predigen“ ja soviel wie der Versuch, jemand Fremden in die Gruppierung zu lotsen.

Die Begriff „Einheit“ wird ebenso vom „Sklaven“ vordefiniert, wo ja keine Abweichungen geduldet werden.
 

Die „Einheit“ des Epheserbriefes, mit dieser war damals diejenige in Christus gemeint, was z.B. auch heute in der Ökumene und darüber hinaus von den allgemeinen Christen als Evangelium bekannt ist. Klar gibt es untereinander unterschiedliche Auffassungen, was ja auch völlig legitim ist – doch solche Tatsachen waren schon den ersten Christen bekannt, wie es z.B. in Römer 14, 1-23 abgehandelt wird.

 

Die Bibel begrüßt also eine gewisse Vielfalt, mit der Prämisse der gegenseitigen Rücksicht-nahme. Der „Sklave“ verurteilt diese.
 

Wenn ich auf das Beispiel aus Johannes 17, 3 zurückkomme, dann zeigt sich das hier die Sinn-veränderten Passagen in der NWÜ1986 der internen Praktiken, wie auch der internen Sprache angepasst ist.


Der Begriff „Erkenntnis in sich aufnehmen“ (Wissen aneignen), „ginosko”, wurde ja so umge-deutet, das es im Sinne des „Sklaven“ unter der Anleitung seiner Literatur zu geschehen hat.

Steht eine Vokabel nicht in der Bibel, wie z.B. die „Organisation Jehovas“ oder wenn klar ist das ein Begriff aus der Bibel unmöglich die „geistige Speise“ der Wachtturmgesellschaft gemeint sein konnte, dann wird rein sprachlich das Schlagwort als feststehendes Dogma festgefahren, egal ob es begründbar/berechtigt ist, oder nicht.

 

„Wie dankbar wir doch sind, kein Teil der Organisation Satans zu sein, wenn wir beobachten, daß das gegenwärtige böse System von schier unlösbaren Problemen geplagt wird! Und wie
begünstigt wir sind, innerhalb der Organisation Jehovas geistige Sicherheit zu haben!“

- WT 15.01.2001, S.19.
 

„Denken wir nur an das Unterweisungsprogramm, das wir nutzen! Von Ausnahmen abgesehen, besuchen wir jede Woche fünf christliche Zusammenkünfte (Hebräer 10:24, 25). Wir versammeln uns ... zum Versammlungsbuchstudium, wo wir ein gründliches Bibelstudium anhand eines Lehrbuches durchführen, das Jehovas Organisation zur Verfügung stellt. Durch Zuhören und durch Kommentargeben lernen wir voneinander und ermuntern uns gegenseitig ... Bei der Zusammenkunft für die Öffentlichkeit und beim Wachtturm-Studium nehmen wir ebenfalls nahrhafte geistige Speise in uns auf.“ - WT 15.02.2002, S.27.
 

„Wenn wir nichts zu essen haben, verhungern wir. Ebenso würden wir ohne geistige Speise in geistiger Hinsicht schwach werden und sterben. Daher ist das Vorhandensein des „treuen
und verständigen Sklaven“ ein weiterer Beweis, dass Jehova füruns sorgt. Schätzen wir also immer die geistigen Köstlichkeiten, die jener „Sklave“ für uns bereithält (Matthäus 5:3).

- WT 01.03.2002, S.15.
 

Das Wohlfühlen in einer Gruppierung begünstigt dann die Übernahme dieser Begriffe, sowie den internen Bedeutungen. Die Vorteile einer internen Sprache ist u.a., das Außenstehende nicht das verstehen, was auch nur innerhalb der Gruppe sich hinter dem Sprachcode verbirgt, was an verschiedenen Aspekten begründbar ist:
 

Beispiel des Begriffes „Organisation“ - nach außen ein Allgemeinbegriff, mit geringer emotionaler Bewertung, intern jedoch steht es emotional für alles, was einen ZJ seine Existenzberechtigung vermittelt und erhalten lässt.
Die Veränderung einer Grundbedeutung wurde emotional erweitert, weil es sich nun um SEINE Organisation handelt, was mit seiner Religion, oder „in der Wahrheit zu sein“ gleichgestellt wird, der er alles zu „verdanken“ hat. Gleichzeitig dient es als Schlagwort.

 

Kann und wird mehrdeutig eingesetzt, ist aber auch theologisch Betrachtet eine neue Wortschöpfung, denn laut dem christlichem Glauben gibt es keine „Organisation Gottes“ (zumindest nicht sprachlich in der Bibel).
Manipulation durch Sprache äußert sich noch wie folgt (als Ergänzung gedacht).
Zusammengefasst:


Die Sprachmanipulation des „Sklaven“ erfolgt mit dem Ziel der Herstellung und Veränderung verbreiteter Einstellungen und Meinungen bis hin zur Sanktionierung eines von einer vorgegebenen Linie abweichenden (Sprach-)Verhaltens, zum Zweck diese mit eigenen Vorgaben zu ersetzen.
 

Weiterreichende Literatur:
Walther Dieckmann: Überzeugung oder Überredung? 1964
Walther Dieckmann: Sprache in der Politik. 1969
Andrea Hausberg: Analyse politischer Sprache an Hand aktueller
Beispiele. Rhetorisch-argumentative Strategien in Reden zum Irak- Krieg. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2007,ISBN 3-8364-3368-0.
Hans-Dieter Fischer: Manipulation – Persuasion – Sprache. Eine Arbeitsbibliographie. 1995.
Nina Janich: Werbesprache. Ein Arbeitsbuch. Narr, Hamburg 2001, ISBN 3-8233-4974-0.
Gustave Flaubert: Das Wörterbuch der gemeinen Phrasen. Hrsg. Eichborn, Berlin 2005. ISBN 3-8218-0741-5.
Klaus Bayer: Argument und Argumentation. Logische Grundlagen der Argumentationsanalyse. Band 1, Westdeutscher Verlag, Opladen /Wiesbaden.
Franz G. Sieveke: Aristoteles. Rhetorik. 3. Aufl., Wilhelm Fink, München.
G. Klaus: Die Macht des Wortes. 1968
W. Klute: Text und Tendenz. Informationen für ein defensives Lesen. Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch. Heidelberg, 1980. UTB 300
Ernst Topitsch: Über Leerformeln. Zur Pragmatik des Sprachgebrauchs in Philosophie und politischer Theorie. In: Ernst Topitsch (Hrsg.): Probleme der Wissenschaftstheorie. 1960

Gerhart Wolff: Sprachmanipulation. Dortmund 1978
 

 

Die Folgen für einen ZJ:
Sprachmanipulationen und -regulierungen sind Faktoren, die die Unterschiede zwischen individuellem und veröffentlichtem Sprachgebrauch verursachen, erhalten und vergrößern, was ein weiteres Abgrenzen von „der Welt“ zur Folge hat.
Ist man sich dessen nicht bewusst, ist man schnell geneigt die vorgegebenen Ansichten, Werte und Gepflogenheiten zu übernehmen, was im Sinne des „Sklaven“ erfolgt.

7.11. Die „Bibelinterpretation“ und die „Zweckentfremdung der Bibel“
7.12. Manipulation der Sprache

Nebenbei bemerkt

Die NWÜ-1986 stützte sich bei den Übersetzungsarbeiten auf die Grundlagen von Westcroft & Hort

Wer erfahen möchte welche Theologie sie verfolgten und Einstellung sie zur Bibel hatten, kann sich ->hier informieren

7.10.2. Hinweise pro Dreieinigkeit die aus der „NWÜ-1986“ verdrängt werden
7.8. Das „Frage und Antwort Spiel“
7.9. Bezug auf anonyme Bezugsgruppen
7.10.3. Keine „Gnade“ in der NWÜ-1986
7.10. – Werkzeug "NWÜ“
7.10.1. Beispiele für die veränderte Wiedergabe des griechischen Grundtextes des NT in der „NWÜ“

Bei uns gibt es ja das Sprichwort:

"Wie man in den Wald hineinruft,

so schallt es heraus."

7.13. Gedanken zur „Verfolgung“ von ZJ

 

Ein ZJ sieht „Verfolgung“ als eine Bestätigung seines Glaubens, diesaufgrund der Worte Jesu „wenn sie mich verfolgt haben, werden sieauch euch verfolgen“ (Johannes 15:20), was auch auf die erstenChristen zutrifft, die aufgrund des Namens „Jesu Christi“ verfolgtwurden (Matthäus 10:22).

 

Auf dem ersten Blick mag dies als eine „Binsenweisheit“vorkommen, jedoch nicht wenn man die Gründe untersucht, weshalbman verfolgt wird – denn wenn „Verfolgung“ ein Kennzeichen für eine „wahre Religion“ sein soll, so gibt es viele weitere „wahre Religionen“, nämlich so viele, welche auch immer im Namen Jesu verfolgt werden würden, was so ziemlich alle Christen mit einschließen dürfte. Das kann es also nicht sein.

Untersucht man also die Gründe der damaligen Verfolgung, muss man feststellen, das ZJ aus anderen Gründen verfolgt werden, als weswegen die ersten Christen verfolgt wurden.

Unter Verfolgung verstand man zu biblischen Zeiten die politisch genehmigten Aggressionen gegen Christen – ein ZJ versteht darunter wenn der Mensch, bei dem er anklingelt, wütend die Türe wiederzuschlägt, oder wenn jemand in irgendeinen Punkt seinen Glauben kritisiert.

 

Die Urchristen wurden aufgrund des Namens Jesus Christus verfolgt. Radikale Juden stachelten die Politik an, womit die Christenverfolgung legitimiert wurde. Zeugen Jehovas werden jedoch nicht aufgrund der durch Jesus Christus initiierten Reformen verfolgt, was im wesentlichen „aufgrund des Namens Jesus Christus“ bedeutet – denn wenn allein der Glaube an Jesus „retten“ würde, dann gäbe es keine ZJ.

 

Der eigentliche Grund weswegen die Mitglieder angefeindet werden liegt nicht an ihren Glauben an Jesus Christus, wie es bei den Urchristen der Fall war. Der eigentliche Grund liegt in den Anfeindungen des „Sklaven“ gegenüber allen anderen Religionen, insbessondere anderer Christen, welchen in „Harmagedon“ eine Vernichtung angedichtet wird. Genauso wie das Ankreiden der weltlichen Regierungen als „Satans Helfer“.

 

Die Gründe weshalb also ZJ wirklich „verfolgt“ werden, und ob das überhaupt zutrifft, muss von Fall zu Fall für sich beurteilt werden. Klar gibt es dumme Verhaltensweisen und Menschen-unwürdige Aktionen, welche selbst gegen diese fragwürdige Gruppierung mehr als unangebracht sind – ich finde jede gewaltsame Aktion gegenirgend eine religiöse Gruppierung für absolut unangebracht. Ich hielte eine Massenaufklärung für sinnvoller und effektiver.

 

Auch muss man davon ausgehen, dass die Bezeichnungen der Regierungen als „Satans Diener“, oder als „Teile des Systems desTeufels“ nicht besonders gut bei den Regierungen ankommen. Auch der Rufmord an die christlichen Kirchen als Teil „Babylons der Großen Hure“ und als Teil des System Satans, macht auch hier keinen Raum für Freundschaften.

 

Es ist also in erster Linie ein gießen von Öl ins Feuer seitens der LK gegenüber der religiösen und staatlichen Gesellschaftsschichten, was dann vereinzelt der Jehovas Zeuge als Gegen-reaktion ausbaden muss. Die Verursacher dieser Verfolgung sitzen in Amerika, indem sie „bösesBlut“ durch ihre Lehren erzeugen. Und die Mitglieder müssen es „ausbaden“.

7.13. Gedanken zur „Verfolgung“ von ZJ

Jesus gebot, das seine Nachfolger nicht einander richten sollten, was mit einschließt erst recht keine Vorurteile gegenüber anderen Gläubigen zu hegen.
Die "leitende Körperschaft" wäre gut beraten, wenn sie sich hier an Jesu Worte halten würde.

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Kontakt

Boas Bastian aus Erkrath - NRW

Zu Anregungen und Feedback, Hilfe rund um die Zeugen Jehovas Thematik, einfach mail an:

Boasbastian2@aol.com

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